DAS NEUE KRANKENKASSENSTABILISIERUNGSGESETZ GEFÄHRDET DIE GESUNDHEIT
Durch das neue KRANKENKASSENSTABILISIERUNGSGESETZ - oder besser gesagt Krankenkassenspargesetz (GKV-FinStG) - werden die Erfolge in der PARODONTITISTHERAPIE, durch die in der letzten Woche unter Federführung vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vom Bundestag beschlossenen Sparmaßnahmen, leichtfertig auf das Spiel gesetzt.
Karl Lauterbach |
Die erst im Jahr 2021 wurde die PARODONTITISTHERAPIE für gesetzlich Versicherte in Deutschland an die neuen international anerkannten Richtlinien angepasst. Der Schwerpunkt der Therapie wird auf die nach der Richtlinie kassenfinanzierte Nachsorge bestehend aus mehreren auf die Erkrankung abgestimmte Zahnreinigungen gelegt. Diese Nachsorgesitzungen werden „ unterstützende Parodontaltherapie“ genannt. Die Frequenz dieser Nachsorgetermine ist im Therapieschema gemäß der Schwere der Erkrankung genau festgelegt.
Diese Nachsorge soll nun nach dem neuen Gesetz nicht oder nur noch eingeschränkt von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden. Die für den Therapieerfolg wichtigen Nachsorge muss also vom Patienten finanziert werden, oder die Nachsorge unterbleibt.
Wenn die Nachsorge unterbleibt geht dies nicht nur zu Lasten der Zahngesundheit, sondern auch zu Lasten der allgemeinen Gesundheit.
PARODONTITIS GEFÄHRDET DIE ALLGEMEIN GESUNDHEIT
Namhafte Experten in der PARODONTOLOGIE sind sich heute einig, das Parodontitis auch die allgemeine Gesundheit negativ beeinflusst.
"Heute wissen wir sehr genau, dass sich Parodontitis und Diabetes mellitus sehr ungünstig beeinflussen. Beide Erkrankungen sind hochprävalent in der Bevölkerung vertreten und verursachen enorme Kosten", erläuterte Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen, Direktor der Klinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Bonn.
LOKALE ENTZÜNDUNGEN IM MUND HABEN FOLGEN AUF ANDERE ORGANE
Jepsen: "Wir wissen außerdem, dass eine Parodontitis durchaus auch Auswirkungen hat auf kardiovaskuläre Erkrankungen, also Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Man hat hier schon relativ klare Vorstellungen davon, welche Folgen lokale Entzündungen im Mund auf die anderen Organe haben."
ZAHNERSATZ IST TEURER ALS DIE PARODONTITISTHERAPIE
Eine Kostenersparnis wird zu Lasten der Parodontitistherapie ist nicht nachhaltig.
Da Zahnersatz teurer ist als die Parodontitistherapie, müssten die Patienten als Folge des geplanten Gesetzes auf jeden Fall mehr bezahlen, aber auch den Krankenkassen entstünden bei einer unbehandelten Parodontitis höhere Kosten, verdeutlichte Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZV Westfalen-Lippe. "Sicher ist, dass viel mehr Zähne verloren gehen, wenn die Parodontitistherapie nicht in dem geplanten Ausmaß vollzogen wird", stellte er klar.